OM Jan OE1JTC, OM Andreas OE1ADS und ich (Tom, OE1TKT) unternahmen am Samstag, dem 28.Juni 2015 etwas ganz Besonderes: Wir wollten innerhalb eines Tages alle drei Wiener Berge mit unserer SOTA-Ausrüstung (Summits-on-the-Air) und mit SSTV (Slow Scan Television) aktivieren. WIe kam es dazu? Während des Fielddays des Landesverbandes Wien (OEVSV LV1) Anfang Juni probierten Roland OE1RSA und Jan mit ihren Laptops die Betriebsart SSTV und Fax aus. Unter Linux, mit dem einfach zu handhabenden Programm qsstv, gelang die SSTV-Übertrangung durch die akustische Luftschnittstelle. Das war dann mit der Grund dass Jan und ich zusätzlich zu den Antennen, Fieberglasmasten und Funkgeräten auch noch einen Laptop und als Reserve noch ein Notebook in die bereits ausgebeulten Rucksäcke zu packen. Kurzfristig angekündigt gesellte sich Andreas OE1ADS noch zu unserer kleinen Truppe, der uns mit seiner Kamera begleitete um Filmaufnahmen des Events zu machen. Am Samstag und zeitgleich mit dem Donauinselfest, wo der harte Kern des Landesverbandes Wien einen ÖVSV-Stand inmitten der Helfer Wiens seine Antennen aufschlug, starteten wir in der Früh mit genug technischem Material in Richtung Lainzer Tiergarten. Der erste SOTA-Gipfel sollte der Kaltbründlberg werden. Etwas unbeholfen mag unsere Orientierung beim Aufstieg gewesen sein, denn wir standen plötzlich vor einem verschlossenen Tor eines Gehegezauns, der uns am Weiterkommen hinderte. Nach geglückter Suche fanden wir jedoch den richtigen Weg über das Rohrhaus und durch den Schottenwald auf den Gipfel. Als gebürtiger Tiroler muss ich immer über die Bezeichnung "Berg" angesichts seiner sagenhaften 508-Meter-Seehöhe schmunzeln, jedoch machte uns die Menge an Transportmaterial ganz gut zu schaffen. Eine aus Stein errichtete Warte, die Hubertuswarte, lud uns ein, unsere Antennen auf der etwa 20 Meter hohen Plattform zu errichten. Ein bereits vorhandener Holzmast diente einer gestockten 2-m-Antenne als Aufhängungspunkt und wir tätigten unsere ersten Verbindungen zur Donauinsel auf UKW. Anschließend packten wir unser Kurzwellen-Equipment aus, um auf 14 MHz aktiv zu werden. Jedoch war uns das Wetter nicht hold, es fing an zu regnen und wir beeilten uns, die Ausrüstung ins Trockene, in das Turminnere zu bringen. Da wir noch zwei Gipfel vor uns hatten, stiegen wir sogleich bei leichtem Nieselregen, ohne auf Kurzwelle etwas gearbeitet zu haben, ab.

Die nächste Erhebung in Wien war der Heuberg, dort angekommen spannten wir sogleich für 20-m eine inverted Vee auf und versuchten nebst SSTV-Empfang auch eine SSTV-Aussendung Richtung Donauinsel. Bei der Antenne war jedoch ein ungeeignetes SWR zu bemerken und die Verbindung klappte überhaupt nicht. War der Transceiver daran schuld oder das Antennenkabel? Wir entschlossen uns, die ganze Anlage abzubauen und nochmals mit einer mitgenommenen, anderen Antenne von Andy einen Versuch zu starten. Und es klappte tatsächlich - wir konnten auf 14 230 kHz eine 2-Way-SSTV-Verbindung zu OE1RSA/p zum Donauinselfest herstellen! Juhuu geglückt - gut gelaunt und nach Aktivierung des zweiten SOTA-Gipfels diemal mit HB9CV-Antenne auf 2 Meter (2-m-Wellenlänge, 145.500 MHz) gab's eine Stärkung mit einer mitgebrachten Jause.

Weiter ging's in Richtung Kahlenberg zum Hermannskogel. Kaum beim Parkplatz bei der Rohrerwiese angekommen, öffneten sich die Schleusen des Himmels und wir überlegten schon das weitere Unternehmen abzubrechen. Doch der starke Regen wurde weniger und weniger und ging nach etwa 30 Minuten Wartezeit in eine Art Dampfbad über. In stark gesättigter Luft - huch war das schwül - gingen wir etwa eine halbe Stunde auf unser letztes qth bis zur Habsburgwarte auf dem Hermannskogel hinauf. Für 2-Meter errichteten wir wieder den gestockten Rundstrahler, mit dem wir eigentlich besser als mit der HB9CV zurecht kamen. Die Aktivierung des letzten Gipfels war dank unserer Partnerstation am ÖVSV-Stand auf der Donauinsel rasch getätigt - vielen Dank an OE1SKC, OE1MVA, OE1RSA, OE1TKS und OE1VFW! Und auf 20-m (14 320 kHz) machten wir wieder SSTV und faxten eine aktuelle Aufnahme des SOTA-Teams über den Äther. Dabei war das größte Handicap, dass zeitgleich gerade ein Kontest lief und so gut wie keine freie Frequenz für unsere qrp-Übertragung (Aussendung mit geringer Leistung) zu finden war.

Voll geschafft aber voll zufrieden mit unserer Leistung war unser Tag voll von Eindrücken und voller Enthusiasmus für SOTA und einer Vorfreude auf ein nächstes Mal in den Bergen.

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Tom, oe1tkt.

Unsere versendeten SSTV-Bilder:

Unsere empfangenen SSTV-Bilder, eine Auswahl: